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Essen aus Langeweile – So gehst Du dagegen vor

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Hanna Schnepf

M.Sc. Ernährungswissenschaften und Expertin für Ernährungspsychologie

Kennst Du das? Dir ist langweilig und schon greifst Du zu etwas Essbarem. Und mal Hand aufs Herz, das ist dann in der Regel etwas richtig leckeres wie Schokolade und Co. Zum Essen aus Langeweile neigen viele Menschen, dennoch macht es Sinn, es sich abzugewöhnen – der Gesundheit und Deinem Wohlbefinden zuliebe.

Suchst Du nach einfachen Lösungen für dieses Problem?

Dann bist Du hier genau richtig! Als studierte Ernährungswissenschaftlerin und Expertin für Ernährungspsychologie erkläre in diesem Artikel warum wir bei Langeweile zum Essen greifen, welche tiefer liegenden Bedürfnisse sich dahinter verbergen und ich gebe Tipps wie Du das Essen aus Langeweile vermeiden kannst.

Ganz zum Schluss habe ich noch ein kleines Geschenk für Dich, was Dir dabei helfen wird. 😊 Los geht’s!

Inhaltsverzeichnis

3 mögliche Gründe für Essen aus Langeweile

In manchen Fällen verbirgt sich hinter dem Essen aus Langeweile einfach eine schlechte Angewohnheit. Du hast gerade nichts zu tun? Also greifst Du zum Snack. Dieses Phänomen ist sehr weit verbreitet und es lässt sich relativ leicht auflösen.

Es kann aber auch sein, dass Dein Mahlzeiten-Rhythmus und die Auswahl Deiner Lebensmittel einen gewissen Essensdrang in ruhigen Zeiten begünstigen. Um starke Blutzuckerschwankungen auszuschließen, solltest Du regelmäßig essen und blutzuckerstabilisierende Lebensmittelkombinationen auswählen. So hast Du nicht so schnell das Bedürfnis zu Essen, wenn Du mal in Leerlauf gerätst.

Oder, und das ist in den meisten Fällen der Grund, ist nicht Langeweile, sondern ein viel komplexerer Auslöser, nämlich Deine Gefühlswelt, für Deinen Essensdrang verantwortlich. Auf diesen Punkt gehe ich weiter unten im Text ausführlicher ein.

Daran erkennst Du, dass Du ein Langeweile-Esser bist

Bevor Du bei vermeintlicher Langeweile zum Essen greifst, solltest Du Dich fragen, ob Du überhaupt hungrig bist. Dafür ist es unglaublich wichtig, seine Hungerart richtig einschätzen zu können. Zu Hungerarten gibt es viele Modelle, hier möchte ich zunächst zwei zu differenzierende Hungerarten vorstellen. Den körperlichen und den emotionalen Hunger.

Körperlicher Hunger

Körperlicher Hunger ist die Art von Hunger, die entsteht, wenn Dein Körper Nährstoffe und Energie benötigt. Du kannst ihn ziemlich deutlich in Deiner Magengegend spüren. Vielleicht „knurrt“ dieser sogar ein wenig (das ist eigentlich nicht der Magen, sondern eine Reinigungsfunktion des Darms).

Außerdem könnte es sein, dass sich ein niedriger Blutzuckerspiegel bei Dir spürbar macht, indem Du Dich schlecht konzentrieren kannst und Dich womöglich etwas zittrig fühlst.

Der körperliche Hunger kommt langsam und geht nach der Mahlzeit auch wieder. Dieser Punkt ist wichtig bei der Unterscheidung zum sogenannten emotionalen Hunger.

Emotionaler Hunger

Emotionaler Hunger ist genau genommen kein Hunger. Du verspürst den Drang etwas zu Essen, weil Du bestimmte Gefühle empfindest. Trauer, Angst, Wut, Überforderung aber eben auch Einsamkeit oder Langeweile sind für eine Vielzahl der Menschen ein intensiver Auslöser für Essendrang. Diese Hungerart verspürst Du nicht wirklich körperlich.

Deine Gelüste bzw. Dein Appetit entstehen aus einem diffusen Gefühl heraus und aus dem Wunsch Deine Gefühlslage zu beeinflussen. Schokolade macht glücklich. Das weiß sowohl Dein Kopf als auch Dein Körper. Emotionaler Hunger tritt viel plötzlicher auf als körperlicher Hunger und vor allem verschwindet er nach einer Mahlzeit nicht immer.

Emotionaler Hunger und körperlicher Hunger
Emotionaler vs. körperlicher Hunger im Vergleich

Warum kompensieren wir Langeweile mit Essen?

Wir essen häufig unkontrolliert, wenn wir zu viel zu tun haben, also bei Stress. Stressessen ist auf Dauer ein enorm belastender Zustand für den Körper und für die Seele. Ich halte es für eine ungesunde Strategie, bei Stress zum Essen zu greifen, dennoch ist dieses Verhalten irgendwie plausibel. Aus biologischer Sicht macht Essen glücklich und entspannt uns, weil es unser Belohnungssystem ankurbelt.

Aber warum essen wir auch, wenn wir zu wenig zu tun haben, also bei Langeweile? Warum halten wir es so schlecht aus, Langeweile zu empfinden? Warum veranlasst sie uns, ähnlich wie zutiefst unangenehme Gefühle wie Trauer oder Angst, dazu zu essen? Eigentlich haben wir doch nur wertvolle Zeit „übrig“ und könnten die Situation als Geschenk bewerten.

Die Antwort ist: Wir halten Langeweile nicht aus, weil sie uns dazu zwingt genauer hinzusehen, in uns hinein. Wir sehen uns mit uns selbst und unseren Problemen konfrontiert. All dem Schmerz, der da womöglich in uns schlummert, den wir doch mit so viel Mühe unterdrücken und verleugnen wollen.

Bei Leerlauf bzw. Langeweile können sich folgende Gefühle bemerkbar machen:

  • Trauer
  • Angst
  • Überforderung
  • Einsamkeit
  • Ohnmacht
  • Wut

Weil die Konfrontation mit diesen Emotionen natürlich unangenehm ist, lenken wir uns mit dem Essen von ihnen ab.

Gefühle werden wortwörtlich hinuntergeschluckt. Mit jedem Bissen, den wir aus „Langeweile“ zu uns nehmen, gehen wir uns selbst äußerst konsequent aus dem Weg. Die Langeweile an sich ist hierbei nie das Problem, sondern andere negative Gefühle, die unterdrückt werden sollen.

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Exkurs: Langeweile ist uncool

Um den oben genannten Gefühlregungen bei Langeweile aus dem Weg gehen zu können, haben wir Menschen und die Gesellschaft gewisse „Vorkehrungen“ getroffen:

  1. Wir versetzen uns selbst in einen Zustand der Getriebenheit. Wir halten uns sehr gut beschäftigt und haben es uns abgewöhnt, uns treiben zu lassen, einfach mal nichts zu tun. In jeder freien Minute, sogar Sekunde wird das Handy gezückt, wird im Kopf der Tag geplant und strukturiert oder über irgendetwas (tendenziell Belangloses) nachgedacht.
  2. Es ist „en vogue“ seine Lebenszeit vollumfänglich zu nutzen. Stress und unheimlich viel zu tun zu haben gilt in unserer Gesellschaft als Statussymbol. Es suggeriert dem Außenstehenden, dass die Mama mit zwei Kindern, dem Vollzeitjob, dem Ehrenamt, dem regelmäßigen Besuch im Fitnessstudio, den vielen Freunden und dem tollen Garten eine äußerst wichtige und disziplinierte Frau sein muss. Dass sie aber kurz vor einem Burnout steht und sich selbst komplett verloren hat, das sieht man ihr nicht an.

Ich lade Dich ein, einmal zu hinterfragen was Langeweile für Dich bedeutet. Neigst auch Du dazu, Dein Leben so vollzupacken, dass kein Raum bleibt sich dem Leben hinzugeben? Du darfst den Zustand des Leerlaufes als kostbare Lebenszeit begreifen und nicht als etwas, was es um jeden Preis zu vermeiden gilt. Lass Langeweile in Dein Leben und stopfe die freie Zeit nicht mit Essen!

Wenn Du ein Thema damit hast, bei Langeweile zu Essen, dann werden Dir meine 7 Tipps helfen. 😊

7 Tipps gegen Essen aus Langeweile

Wenn Du das Essen aus Langeweile verhindern möchtest und Alternativen suchst, kannst Du die folgenden Tipps ausprobieren.

  1. Gehe auf Spurensuche: Führe ein Ernährungs- und Gefühlstagebuch, beobachte Dich und Deine Trigger für das Essen und Trinken, sei achtsam mit Dir selbst
  2. Lenke Dich ab: Suche alternative Beschäftigungen, insbesondere Bewegung und/oder Handarbeit sind hier sinnvoll
  3. Entdecke die Langsamkeit: Es kann ein unglaublich schöner Zustand sein, einen oder zwei Gänge herunterzuschalten und Dein Leben zu entschleunigen
  4. Steh Dir selbst nicht im Weg: Wenn Du Junk-Food zuhause bunkerst, wirst Du es auch essen! Kaufe also möglichst nichts ein, was Du Dir nicht wirklich einverleiben möchtest
  5. Sei geduldig mit Dir selbst: Jede Gewohnheitsänderung braucht Zeit, Rückschläge sind erlaubt und gehören zum Weg
  6. Blutzuckerspiegel konstant halten: Iss regelmäßig, kombiniere Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate in jeder Mahlzeit, bereite Snacks vor
  7. Arbeite an Deinem Sättigungsgefühl: Trinke ein Glas Wasser und warte kurz – oftmals verwechseln wir Hunger und Durst.

Merke!

Es wäre an dieser Stelle sehr inkonsequent zu empfehlen, die „Ich-esse-aus-Langeweile-Schokolade“ durch einen „Ich-esse-aus-Langeweile-Äpfel“ zu ersetzen. Klar liefert der Apfel Nährstoffe und deutlich weniger Kalorien, aber wenn Hunger NICHT das Problem ist, ist Essen auch NICHT die Lösung!

Fazit

Essen aus Langeweile ist in manchen Fällen einfach eine schlechte Angewohnheit, die sich mit der Zeit leicht ändern lässt. Aus meiner Coaching-Erfahrung weiß ich allerdings, dass Langeweile an sich extrem selten das wahre Problem ist. Das Problem ist emotionales Essen.

Möchtest Du endlich genau verstehen warum Du isst, was Du isst, wieviel Du isst, warum Du isst obwohl Du keinen Hunger hast oder noch isst obwohl Du schon satt bist? Dann wird Dir mein Ernährungs- und Gefühlstagebuch dabei helfen, Dich und Deine Gefühle besser kennenzulernen. Dich selbst zu beobachten ist der erste Schritt in die Änderung.

Der nächste Schritt könnte sein, zu hinterfragen woher denn eigentlich Deine Gefühle kommen? Gefühle entstehen immer durch die Bewertung von Situationen. Genau bei diesem Schritt ist es hilfreich systematisch vorzugehen.

Wenn Du an einem Coaching mit mir interessiert bist, um Deine Essprobleme zu überwinden und Dich in Deinem Körper endlich wohl zu fühlen, dann melde Dich bei mir für ein unverbindliches Gespräch.

Gratis Gefühlstagebuch
Beobachte, welche Gefühle Dich zum Essen greifen lassen und verhindere dies zukünftig.

Hinweis zum Ausfüllen des Tagesbuchs: Am besten druckst Du gleich mehrere Seiten des Tagebuchs aus und führst es für mindestens 1 Woche. Beginne an einem Tag, an dem Du nicht allzu viel Stress hast, vielleicht an einem Wochenendtag.

Bei dieser Art von Tagebuch geht es darum, genau zu beobachten welche Gefühle Dich zum Essen greifen lassen und welche Gefühle durch das Essen verursacht werden. Gerne kannst Du Dir auch Notizen zu Deinem Tag machen. Gab es Besonderheiten? Hattest Du Stress? Hast Du gut geschlafen? Mit wem warst Du zusammen? Wie war Deine Stimmung an diesem Tag?

Du wirst schon bald wertvolle Erkenntnisse daraus ziehen, die Dir helfen, den Ursachen fürs Essen aus Langeweile auf die Schliche zu kommen. Viel Erfolg.

Autor
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Hanna Schnepf

Hanna Schnepf ist Ernährungswissenschaftlerin und Expertin für Ernährungspsychologie. In ihrem Online Ernährungscoaching hilft sie Dir, Deinen Wohlfühlkörper zu erreichen.

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