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Intuitives Essen - Apfel oder Donut

Intuitives Essen – So kannst Du es erlernen

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Hanna Schnepf

M.Sc. Ernährungswissenschaften und Expertin für Ernährungspsychologie

Unser Leben ist oftmals bis auf die letzte freie Minute am Tag getaktet. Die Uhrzeit bestimmt über den Ablauf unserer Tage und auch über die Einnahme unserer Mahlzeiten. Diese werden dann häufig unter Zeitdruck und wenig achtsam zu sich genommen. Weder Hunger noch Sättigung sind dabei die Taktgeber.

Die intuitive Ernährung verfolgt das Ziel, dass der Zeitpunkt für Mahlzeiten sowie die Auswahl der Lebensmittel instinktiv erfolgen. Dabei entscheidet dann nicht der Kopf, die Uhrzeit oder andere äußere Reize über das Essverhalten. Als intuitiver Esser hat man gelernt, die Signale des eigenen Körpers zu erkennen und danach zu handeln.

In diesem Beitrag lernst Du, wie Du das intuitive Essen erlernen kannst, wie Du damit langfristig Dein Körpergewicht reduzieren kannst und wie Dich diese Art zu essen zu Deinem Wohlfühlkörper führt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist intuitives Essen?

Das Konzept der intuitiven Ernährung wurde von den beiden Ernährungswissenschaftlerinnen Evelyn Tribole und Elyse Resch eingeführt.

Die Wissenschaftlerinnen gehen davon aus, dass ein gesunder Körper es möglich macht, das Essverhalten rein über den Instinkt beziehungsweise das Bauchgefühl zu steuern.

Somit stellt das intuitionsgesteuerte Essen das Gegenteil von Diäten, Zwängen, Verboten und Regeln dar. Die Lebensmittelauswahl und Essensmenge sollen nämlich stets körperliche, psychische sowie sensorische Bedürfnisse befriedigen.

Intuitive Ernährung bedeutet, dass bei Hunger gegessen und bei Sättigung die Mahlzeit beendet wird.

Wer in der Lage ist, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören, führt seinem Körper genau die Mikro- und Makronährstoffe zu, die der Körper gerade benötigt. Mal sind das viele Kohlenhydrate, Obst oder Süßes, mal benötigt der Körper eher Fette oder Proteine.

Bei Kindern ist das intuitive Essen noch gut ausgeprägt. Sie passen ihre Nahrungsaufnahme noch intuitiv dem Energiebedarf an und gleichen die Zufuhr über mehrere Mahlzeiten hinweg aus. Der sogenannte „Hedonistische Hunger“, also das Essen aus der puren Lust und dem Genuss heraus, entsteht erst im Kleinkindalter. Mit zunehmendem Alter wird der Genuss, bei der Auswahl der Lebensmittel, immer wichtiger. Bis wir schließlich im Erwachsenenalter oftmals verlernt haben, ausschließlich auf die Signale des Körpers zu achten.

Merkmale intuitiver Esser
Diese Merkmale machen einen intuitiven Esser aus

Welche Vorurteile und Kritik gibt es gegenüber intuitivem Essen?

Die intuitive Ernährung steht in einem starken Kontrast zu dem, was wir alle über Ernährung gelernt haben. Uns wurde Jahrzehnte lang erklärt, dass wir uns zu zügeln haben, wenn wir uns wohl in unserem Körper fühlen wollen.

Wer bei der Auswahl und der Menge der Lebensmittel die Kontrolle abgibt und einfach isst wonach ihm ist, wird zunehmen. Das ist das Märchen, was wir alle glauben und es hat sich tief in unserem Denken verwurzelt. Der Irrglaube, dass wir uns mit Regeln von außen maßregeln müssen, anstatt auf die Impulse aus dem Inneren zu hören, führt zu Vorurteilen und Befürchtungen bezüglich des intuitiven Essens.

So entstehen schnell Ängste und unberechtigte Kritik rund um die intuitive Ernährung. Im Folgenden gehen wir diesen auf den Grund.

1. „Ich esse dann nur Schokolade und Junkfood!“

Dein Körper verlangt nach dem, was er kennt. Wenn er es über lange Zeit gewohnt war, mit Geschmacksverstärkern versetzte und viel zu süße Lebensmittel in sich aufzunehmen, ist dies die Geschmacksprägung, die er gewohnt ist.

Die gute Nachricht: Geschmack lässt sich aber sehr schnell umtrainieren. Schon nach einer Woche mit hauptsächlich naturbelassenen Lebensmitteln wirst Du feststellen, dass sich Deine Wahrnehmung verändert. Schokolade wird Dir deutlich süßer vorkommen und Dein Körper wird Dir signalisieren, dass ein paar Stücke davon ausreichen.

2. „Ich esse dann zu oft und zu große Mengen!“

Studien belegen das Gegenteil. Sie zeigen, dass intuitive Esser eine gesündere Lebensmittelauswahl an den Tag legen. Dies beinhaltet auch angemessene Portionsgrößen sowie eine gesunde Mahlzeitenfrequenz.

Sobald Du begonnen hast, ein achtsames Essverhalten an den Tag zu legen, wirst Du Dich also unter keinen Umständen regelmäßig überessen. Klar kann es sein, dass Du mal über Deinen Hunger hinaus isst, aber es wird die Ausnahme bleiben!

3. „Ich werde zunehmen & die Kontrolle verlieren!“

Bei meinen KundInnen habe ich durchaus manchmal festgestellt, dass das Gewicht zu Beginn dieser Ernährungsänderung leicht zunimmt. Dies war jedoch immer nur für einen kurzen Zeitraum der Fall. Das Gewicht reguliert sich in der Regel ganz von allein stetig herunter bis zum Idealgewicht.

Denn: Ein gesunder Körper strebt langfristig immer nach Normalgewicht. Dein Körper ist so viel klüger als Du es vermuten würdest. Er weiß genau, bei welchem Gewicht er am gesündesten ist und Dir das größte Wohlbefinden ermöglichen kann.

4. „Wir sind genetisch darauf programmiert süß und fett zu essen!“

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass unser Körper darauf ausgerichtet ist, hochkalorische Lebensmittel zu verzehren, sobald sie zur Verfügung stehen. Mit dieser „Taktik“ soll dafür gesorgt werden, dass genug Reserven für Hungerperioden bereitgehalten werden.

Sobald Dein Körper jedoch eine zunehmende Dysbalance bezogen auf das Gewicht wahrnimmt, wird er definitiv Signale senden, die Du nicht übergehen kannst – wenn Du achtsam bleibst. Du kannst darauf vertrauen, dass Dein Körper nach Gemüse, Salat und Obst verlangen wird!

So kannst Du das intuitive Essen lernen

Jeder gesunde Mensch kann zur naturgegebenen und ursprünglichen intuitiven Ernährungsweise zurückkehren. Es erfordert weder Mühe, noch Anstrengung oder Disziplin. Du musst einfach anfangen. 😊 Bei der Umsetzung werden Dir die folgenden 11 Tipps helfen.

  1. Verabschiede Dich von der Diätmentalität. Ab sofort heißt es: Keine Regeln, keine Verbote!
  2. Kategorisiere Lebensmittel nicht in „gut“ und „böse“: Beobachte wie Dir die Lebensmittel schmecken und wie sich Dein Körper nach deren Verzehr anfühlt
  3. Verbanne Dein schlechtes Gewissen: Stoppe die Bewertung Deines Essverhaltens
  4. Lerne Dein Hunger- und Sättigungsgefühl neu kennen und höre auf dieses
  5. Genieße Dein Essen in vollen Zügen, langsam und in Achtsamkeit: Es geht nicht nur um körperliche Sättigung
  6. Schließe Frieden mit Deinem Körper und dem Essen: Empfinde aufrichtige Dankbarkeit
  7. Arbeite an Deinem Selbstwert: Dieser ist unabhängig von der Zahl auf Deiner Waage
  8. Bewege Dich: Sport kann Spaß machen und schenkt Dir ein gutes Körpergefühl
  9. Übe Dich in Achtsamkeitsübungen: Besonders Meditation und Yoga ermöglichen eine tiefe Verbindung zu Dir selbst
  10. Ergründe emotionale Auslöser für das Essen und versuche diese zu vermeiden
  11. Habe Geduld mit Dir: Intuitives Essen ist ein lebenslanger Prozess

Hilft intuitives Essen beim Abnehmen?

Bei manchen meiner KundInnen stelle ich, wie bereits erwähnt, zu Beginn des intuitiven Essens eine leichte Gewichtszunahme fest. Das ist allerdings nur für kurze Zeit der Fall. Sobald Du gelernt hast, den Signalen Deines Körpers Beachtung zu schenken, werden die Pfunde von alleine purzeln.

Dies bestätigt auch die aktuelle Studienlage. Menschen, die intuitiv essen, wiegen im Durchschnitt weniger als Menschen, die strenge Diäten einhalten und unter dem darauf folgenden Jo-Jo-Effekt leiden.

Die Gründe dafür:

  • Auswahl und Menge der Lebensmittel ist gesünder
  • Langsames Essen ermöglicht eine bessere Wahrnehmung der Sättigung
  • Mehr Abstand zwischen den Mahlzeiten (durch besseres Sättigungsempfinden) hilft dem Körper in die Fettverbrennung zu kommen
  • Durch bewusstes Essen steigt auch der Genusswert und die Zufriedenheit nach der Mahlzeit
  • Intuitives Essen kurbelt den Stoffwechsel an, da Dein Körper ideal mit Nährstoffen versorgt wird
  • Heißhungerattacken verschwinden
  • Intuitive Esser verspüren keinen Dauerstress, welcher durch Diäten zwangsläufig entsteht. Stresshormone begünstigen enorm die Gewichtszunahme. Was Stress mit uns macht, erfährst du im Artikel über Stressessen
  • Essstörungen treten bei intuitiven Essern um einiges seltener auf

Wenn Du Dein Körpergewicht nachhaltig reduzieren möchtest, führt in meinen Augen kein Weg an einer intuitiven und achtsamen Ernährungsweise herum.

Es ist wichtig zu begreifen, dass Dich von außen gesteuerte und auferlegte Ernährungspläne weder glücklich und zufrieden noch schlank machen werden. Langfristig wird Dich nur das intuitive Essen und die damit einhergehende Verbindung mit Dir selbst, zu Deinem Wohlfühlgewicht und Deinem Wohlfühlkörper führen.

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Fazit

Die intuitive Ernährung bietet ein großes Potential, ein besseres Gefühl für Dich und Deinen Körper zu entwickeln. Zudem ist sie relativ leicht zu erlernen.

Wenn Du jahrelange Diäterfahrungen hinter Dir hast, kann es dennoch hilfreich sein, Dir für den Start in das intuitive Essen etwas Support zu holen. Besonders in Bezug auf emotionales Essverhalten, welches die größte Fehlerquelle für intuitives Essen ist, lohnt es sich, die Hilfe eines auf Ernährungspsychologie spezialisierten Beraters in Anspruch zu nehmen.

Möchtest auch Du zufrieden sein mit Deinem Körper, wünschst Du Dir einen entspannten und losgelösten Umgang mit dem Essen? Strebst auch Du eine tiefe Ausgeglichenheit und Zufriedenheit in Deinem Leben an? Dann verstehe bitte Deine körperliche Verfassung als Grundlage für all dies!

In meinen Coachings lernst Du, wie Du Dich zurück zu einer natürlichen und intuitiven Ernährungsweise bewegen kannst. Gemeinsam finden wir Lösungen für eventuelle Probleme und Hindernisse auf Deinem Weg.

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Hanna Schnepf

Hanna Schnepf ist Ernährungswissenschaftlerin und Expertin für Ernährungspsychologie. In ihrem Online Ernährungscoaching hilft sie Dir, Deinen Wohlfühlkörper zu erreichen.

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